Was ist Ethylenglycol?

Ethylenglycol, auch als Glykol bekannt, ist eine farblose, geruchlose und viskose Flüssigkeit. Es gehört zur Stoffgruppe der zweiwertigen Alkohole und ist bekannt für seine Verwendung als Frostschutzmittel in Fahrzeugkühlern. In der chemischen Industrie spielt Ethylenglycol eine zentrale Rolle als Vorläufer für Polyesterfasern und als Feuchthaltemittel in verschiedenen Produkten.

Entstehung

Ethylenglycol wird hauptsächlich durch die Hydrolyse von Ethylenoxid hergestellt, die bei hoher Temperatur und hohem Druck durchgeführt wird. Dieser Prozess findet in groß angelegten chemischen Anlagen statt. Ethylenglycol findet Anwendung in zahlreichen Industriezweigen, darunter die Automobilindustrie für Kühl- und Frostschutzmittel, die Textilindustrie zur Herstellung von Polyesterfasern und in der Chemieproduktion als Lösungsmittel und Feuchthaltemittel.

Erkennung

Ethylenglycol ist eine farblose und nahezu geruchlose Flüssigkeit. Sie hat einen süßlichen Geschmack, was gefährlich sein kann, da sie bei versehentlichem Verschlucken giftig ist. Kontakt mit der Haut kann zu Reizungen führen, und das Einatmen von Dämpfen kann Kopfschmerzen und Schwindel verursachen.

Grenzwerte

In Deutschland sind die Grenzwerte für Ethylenglycol durch die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA-Luft) und die Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) geregelt.

Der AGW für Ethylenglycol liegt bei 10 ppm (Teile pro Million) bzw.26 mg/m³. Diese Grenzwerte sollen sicherstellen, dass die Konzentrationen am Arbeitsplatz keine gesundheitlichen Schäden verursachen.

Gefahren

Gesundheitlich: Ethylenglycol ist giftig, wenn es verschluckt wird, und kann zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Nierenversagen und ZNS-Störungen führen. Hautkontakt kann Reizungen verursachen, und das Einatmen der Dämpfe kann zu Schwindel und Kopfschmerzen führen. Langfristige Exposition kann chronische Gesundheitsschäden verursachen.

Umwelt: Ethylenglycol ist biologisch abbaubar, kann jedoch in hohen Konzentrationen Gewässer und Böden kontaminieren. Es kann toxisch für Wasserorganismen sein und das ökologische Gleichgewicht stören, wenn es in die Umwelt freigesetzt wird.

Wirtschaftliche Schäden: Unsachgemäße Handhabung und Lagerung von Ethylenglycol können zu erheblichen Sachschäden durch Leckagen und Brände führen. Kontaminationen erfordern teure Sanierungsmaßnahmen und können zu Produktionsausfällen führen.